Sich der Covid-19-Herausforderung stellen: Wie das Scale-Up-Konsortium Studienbesuche neu definiert

Studienbesuche sind ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses für jedes Interreg-Projekt. Schließlich wurde das Interreg-Programm ins Leben gerufen, um Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden, die Regionen in ganz Europa teilen. Dies geschieht durch den Austausch und das Erlernen implementierter Best Practices in den verschiedenen Regionen, die Teil eines Projektkonsortiums sind. Das Scale-Up-Projekt grenzt sich davon nicht ab, da das Konsortium darauf abzielt, politische Instrumente zu verbessern, die die Wachstumsfähigkeit von KMU auf nationalen und internationalen Märkten unterstützen. Aus diesem Grund stand im ersten Jahr des Projekts der Lernprozess im Fokus, bei dem durch die Studienbesuche Informationen aus erster Hand bereitgestellt werden sollten. Leider wirkte sich die Covid-19-Pandemie aufgrund der Reiseeinschränkungen und -verbote auf diesen Aspekt des Projekts aus. Nach einigen Monaten der Konzeption erstellte das Projektkonsortium seine Online Study Visit-Methode. Diese Methodik zog die Aufmerksakeit des Interreg Europe-Programm auf sich und wurde später als Best Practice anerkannt, die andere Projekte übernehmen können, bei der Anpassung an die durch die Pandemie hervorgerufene neue Normalität.

 

Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung 

Die Pandemie und die darauf folgende Schließung der Grenzen haben das Scale-Up-Projektkonsortium vor ein Dilemma gestellt - wie können wir das Potenzial für das Lernen und den Transfer von Best Practices bewerten, wenn wir keinen physischen Besuch in die Regionen durchführen können, in der Best Practices umgesetzt werden? Diese Frage wurde im Konsortium diskutiert und am Ende wurde eine Lösung beschlossen. Da die aktuelle weltweite Situation es ohnehin erforderlich machte, die meisten, wenn nicht alle beruflichen Aufgaben, online zu erledigen, warum nicht Online-Studienbesuche durchführen? Mit der Erkenntnis, dass Online-Studienbesuche den ursprünglichen Arbeitsplan des Projekts nicht ersetzen können, sollten sie eine alternative Methode sein, um zusätzliche Informationen vom Hosting-Partner (Projektpartner, der die Best Practices seiner Region vorstellt) und den Praxiserfahrenen/Best-Practice-Inhabern (Stakeholder der jeweiligen Region, die für die Implementierung und Umsetzung der ausgewählten Best Practice verantwortlich sind) zu erhalten.

 

Von zu Hause aus lernen

Die Online-Study-Visit-Methode des Projekts wurde vom Interreg Europe-Programm als Best Practice anerkannt und umfasst 5 Schritte: Im ersten Schritt mussten die Hosting-Partner zusätzliche Informationen zu den drei im Projekt identifizierten Best Practices zusammen zu stellen. Die Informationen können durch jede Art von Material präsentiert werden, angefangen von Berichten, Videos oder aufgezeichneten Interviews mit den Inhabern der Best Practices. Das Kriterium für die Auswahl von Informationen wäre die Identifizierung von Materialien, die als qualitative Daten benötigt werden und als relevant angesehen werden könnten, wenn andere Projektpartner die bewährten Verfahren selbst von Grund auf umsetzen würden.

Sobald die zusätzlichen Informationen und Materialien eingegangen sind, werden die übrigen Projektpartner die Informationen zusammen mit ihrer Stakeholder Action Group (SAG) überarbeiten, teilen und eingehend analysieren. Die Hauptidee besteht darin, die potenzielle Übertragbarkeit der Best Practices in ihren Regionen zu überprüfen. In dieser Phase des Prozesses können sich weitere Fragen ergeben, die an den Hosting-Partner und die Inhaber der Best Practices gerichtet werden. Dies führt zur dritten Phase des Prozesses, in der der Hosting-Partner nach Rücksprache mit den Praxiserfahrenen/Best-Practice-Inhabern die gestellten Fragen klärt. Diese Antworten werden vom Rest des Konsortiums zusammen mit den jeweiligen SAGs analysiert und bewertet.

Nach Abschluss der vorherigen Phasen und wenn die Projektpartner über genügend Informationen zu den Best Practices der Hosting-Partner verfügen, organisiert der Hosting-Partner nun ein Online-Meeting als Studienbesuch, bei dem alle Partner anwesend sein werden. In dieser Phase der Methodik werden die Best Practices von den Inhabern/Praxiserfahrenen selbst erläutert. Dies ist eine interaktive Sitzung mit einer maximalen Dauer von 2 Stunden. Auf das Online-Meeting folgt die letzte Phase der Methodik, in der die Partner ihre SWOT-Analyse und die abschließende Überprüfung aller vorgestellten Best Practices vorlegen müssen. Dies ist der Ausgangspunkt, um die Auswahl Best Practiceszu erreichen, die in die Aktionspläne der einzelnen Partner aufgenommen werden sollen, um deren politisches Instrument zu verbessern.

Der erste Online-Studienbesuch findet im September statt und die Hosting-Partner sind bestrebt, die gesammelten zusätzlichen Materialien an den Rest des Konsortiums weiterzugeben. Um die Online-Studienbesuchsmethode anzuzeigen, klicken Sie hier.